Les artichauts

Artischocken gehören von Anfang März bis Mitte April zu unserem Alltag. Fast jeden dritten Tag landen sie auf unseren Tellern. Viele kennen zwar Artischocken, wissen aber nicht ganz wie man sie zubereitet oder denken es sei recht kompliziert. Dabei gibt es kaum etwas einfacheres ;)

Es gibt im Wesentlichen zwei unterschiedliche Sorten: die etwas kleineren grün-violetten, italienischen und die großen hellgrünen, bretonischen Artischocken. Die großen, bretonischen Artischocken werden gedünstet und warm mit einer Vinaigrette serviert. Die kleineren, violetten Artischocken schneidet man in feine Scheiben und serviert sie (je nach Größe) roh oder in der Pfanne kurz sautiert als Salat mit Fleur de Sel, Olivenöl und Zitronensaft.

Schöne, frische Artischocken erkennt man daran, dass:

  • sie schön fest und schwer sind

  • die Blätter kräftig, fest sind und sich eher brechen als biegen lassen

  • keine schwarze Flecken auf den Blättern zu sehen sind (das wäre ein Zeichen, dass sie nicht mehr ganz frisch sind)

Wenn man Artischocken serviert, rechnet man grundsätzlich mit 1 Artischocke pro Person. Nun zur Zubereitung… Man sollte grundsätzlich den Stängel nicht abschneiden, sondern abbrechen. Ich lege die Artischocke dafür an den Rand meiner Arbeitsplatte, halte den Kopf fest und breche den Stängel mit einer schnellen Bewegung ab. So werden manche Fäden, die vom Stängel bis ins Artischockenherz reichen, mit herausgezogen. Ich breche dann die unteren, kleineren Blätter weg, bis überall nur mehr schöne große Blätter übrig bleiben. Dann gebe ich sie stehend (Blätter zeigen nach oben) in einen Kochtopf und achte dabei darauf, dass sie schön fest beisammenstehen.
Topf etwa bis 1/3 der Artischocken mit Wasser füllen, zudecken und aufkochen lassen (man kann natürlich auch einen Dampfeinsatz verwenden!). Temperatur etwas reduzieren und ca. 20-40 Minuten (je nach Größe und Festigkeit) bei geschlossenen Deckel kochen.
Um festzustellen ob die Artischocken fertig gedünstet sind nehme ich mir eine mit einer Grillzange heraus und steche mit einer Gabel unten in das Herz der Artischocke. Ist es schön weich dann nimmt man die Artischocken einzeln aus dem Kochtopf heraus und lässt sie kopfüber auf einem Teller ca. 10-15 Minuten auskühlen.

Währenddessen kann man die Vinaigrette zubereiten.
Für 4 Personen rechne ich:
1 Teelöffel Moutarde de Dijon (Dijon Senf)
3 Teelöffel Rotweinessig
9 Teelöffel Olivenöl

Man rechnet immer 1 Teelöffel Rotweinessig für 3 Teelöffel Olivenöl. Man kann so die Mengen nach Personenzahl anpassen. Das hier ist die Basisvinaigrette, wenn man Muse und die Zutaten bei der Hand hat, könnte man der Vinaigrette noch klein geschnittene Schalotten beigeben oder ein hart gekochtes Ei klein schneiden und mit der Vinaigrette verrühren.

Jeder bekommt dann eine Artischocke und eine kleine Schüssel Vinaigrette auf den Teller. Man bricht die Blätter ab und taucht den unteren Teil in die Vinaigrette. So verfährt man bis man zum „foin“, den kleinen Härchen, die das Artischockenherz bedecken, kommt. Das „foin“ wird dann (etwas mühselig, ich weiß) mit Hilfe eines Messers abgeschabt. Aber die Mühe lohnt sich: das Herz liegt nun frei! Dieses legt man nun in die Vinaigrette und schneidet es in kleine Würfel. So köstlich!!

Aux Bulles Champagner Wien Artischocken
Bérénice Schwaiger
Quel bonheur - Apéritif im Médoc

L'Apéritif oder kurz l'Apéro hat in ganz Frankreich einen hohen Stellenwert. Es ist der große Moment des Tages, zwischen dem Ende aller Aktivitäten und dem Abendessen, wo alle zusammenkommen. Ein Glas Rosé oder Champagner (oder was auch immer gerne getrunken wird - mein Großvater trank zum Aperitif gerne Whiskey), Chips, saucisson sec (französische Salami) und ein paar Oliven sind die Basis der großen französischen Kultur des Aperitifs ;)

Photo @six amis

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Je nachdem wo man sich in Frankreich befindet, werden im Westen entlang der Atlantikküste Austern, crevettes grises - Garnelen, die so klein sind, dass man sie als Ganzes isst, diverse Muscheln und Meeresschnecken (bulots) mit selbstgemachter Mayonnaise (oder weiter südlich  Aioli - Knoblauchmayonnaise) und frischem Baguette serviert, im Landesinneren (im Südwesten) diverse saucissons sec (französische Salami) und foie gras (Enten- oder Gänseleber) und im Süden diverse Oliven, salzige Tartes und tapenades z.B. Pistou (Oliven Aufstrich). Auch die Getränke unterscheiden sich, so sind im Norden Calvados, Bier oder Cidre üblich, im Westen Cognac oder Pineau des Charentes, im Süden Pastis oder ein leichter Rosé und ab Paris ostwärts serviert man Ihnen natürlich Champagner! Für Kinder gibt es landesweit "Grenadine" - ein süßer roter Sirup, der heutzutage meist nichts mehr mit Granatapfel zu tun hat ;)

Photo @six amis

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In Frankreich ist es durchaus üblich Freunde zum Aperitif einzuladen ohne dass diese dann zum Abendessen bleiben. In diesem Fall serviert man oft einen „apéritif dinatoire“, dabei handelt es sich um ein ungezwungenes, leichtes Abendessen, dass man im Garten, auf der Terrasse oder eben im Wohnzimmer, nicht aber am Esstisch zu sich nimmt. Dazu serviert man neben den genannten Knabbereien, leichte, schnell zuzubereitende Speisen. 

Weiter unten nun drei einfache Aperitif Rezepte, die ich vor allem jetzt im Sommer gerne machen - eines davon, die "Rilletes de Maquereau au câpres" kennen Découverte Abonnenten bereits aus der März/April Edition 2018 - die beiden anderen sind aber auch für Abonnenten neu ;)

Photo @six amis

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Rillettes de Maquereau aux câpres // Makrelenaufstrich
Aperitif für 8 Personen

9 Makrelenfilets ohne Haut (notfalls aus der Dose)
150g Ziegenfrischkäse
75g Kapern
Saft einer Zitrone (Bio)
1/2 Zitrone (Bio) in feine Scheiben geschnitten
Teelöffel „piment d’Espelette“ (notfalls Paprikapulver oder Cayennepfeffer)
6 Esslöffel Olivenöl
Salz

Kapern unter fließendem, kalten Wasser waschen, abtropfen lassen und anschließend mit einem Küchenmesser in größere Stückchen hacken. Die Makrelenfilets in etwas Olivenöl (3 Esslöffel) in einer Antihaft beschichteten Pfanne ca. 2 Minuten pro Seite anbraten (sollten Sie essfertige Makrelen aus der Dose verwenden können Sie diesen Schritt auslassen). Salzen, würzen und auskühlen lassen. In einer größeren Schüssel den Ziegenfrischkäse mit einer Gabel auflockern. Die kalten Makrelenfilets mit den Fingern in den Ziegenfrischkäse zerbröckeln. Anschließend die grob gehackten Kapern, den Zitronensaft, 3 Esslöffel Olivenöl und etwas „piment d’Espelette“ hinzufügen und gut vermischen.
Die Einmachgläser befüllen und mit Zitronenscheiben und etwas „piment d’Espelette“ garnieren. Verschließen und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.

Mit gegrilltem Weißbrot und einem Blanc de Blancs Champagner (Extra Brut) servieren!

Photo @six amis

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Chorizo ist vor allem im Südwesten Frankreich sehr beliebt und wird entweder gemeinsam mit saucisson sec in feine Scheiben geschnitten, zu frischem Baguette als Aperitif serviert oder zum Kochen verwendet. Häufig findet man Chorizo in Omelettes wieder oder eben als Belag diverser salziger Tartes. 

Feuilletée au chorizo
Aperitif für 6 Personen

1 Rolle Blätterteig
150g Chorizo

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Blätterteig ausrollen. Chorizo Scheiben auf dem Teig verteilen so dass der gesamte Teig mit Chorizo bedeckt ist. Den Teig wieder fest zusammenrollen und 20 Minuten lang in den Tiefkühler stellen. Anschließend den Teig in Scheiben schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech 20 Minuten lang backen.

Mit einem kräftigen Blanc de Noir Champagner (Brut) servieren!

Photo @six amis

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Pissaladières ist eine Spezialität aus der Region um Nizza (siehe Tisch-Foto oben). Es handelt sich um eine Art Zwiebelkuchen, der immer mit Anchovis und schwarzen Oliven garniert wird (wer Anchovis nicht mag kann sie notfalls weglassen). Köstlich als Vorspeise zu einem grünen Salat oder eben wie hier, in kleine Stückchen geschnitten als Aperitif!

Mini Pissaladières
Aperitif für 6 Personen

1 Rolle Blätterteig (oder Pizzateig)
3 mittelgroße gelbe Zwiebel
15 Anchovis (Sardellenfilets) = ca. 30g
150g entkernte schwarze Oliven
1 TL Zucker
Olivenöl

Zwiebel fein schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl glasig andünsten. Anchovis in kleine Stückchen schneiden und nach ca. 10 Minuten (wenn die Zwiebel schön glasig sind) zu den Zwiebeln hinzufügen. Gut verrühren sodass sich die Filets auflösen. Etwas Zucker darüber streuen und bei minimaler Hitze ca. 15 Minuten karamellisieren lassen. Währenddessen den Ofen auf 200 Grad vorheizen und den Blätterteig (oder Pizzateig) ausrollen. Mit einer Gabel ein paar Mal in den Teig einstechen, damit der Teig beim Backen nicht aufgeht! Zwiebel-Anchovis Purée abkühlen lassen und auf dem Teig verteilen. Mit Oliven (und eventuell mit restlichen Filets garnieren) und 10-15 Minuten lang backen. In kleine Quadrate schneiden und lauwarm mit einem Blanc de Blancs Champagner (Extra Brut) aus der Vallée de la Marne servieren!

Photo @six amis - aus dem Kochbuch meiner Großmutter um 1950

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Bérénice Schwaiger
Bonjour aus der Médoc

In diesem Blogeintrag finden Sie ein paar schnelle französische Rezepte aus der Médoc! Man isst dort natürlich viel Fisch, entweder er wird selbst gefischt oder man fährt ins Nachbardorf zu einem Fischer, der seinen nächtlichen Fanges direkt vermarktet. Die Fische werden immer recht unkompliziert gegrillt (Barsch, Dorade, Meeräsche) oder in der Pfanne gebraten (Seezungen). Wir bereiten dazu entweder eine sauce verte (dt. grüne Sauce), eine Zitronenbutter oder eine Kräuterbutter vor.

Aux Bulles Champagner Abo Winzerchampagner
Aux Bulles Champagner Abo Winzerchampagner

sauce verte (dt. grüne Sauce)

1 Bund Petersilie
1 kleine gelbe Zwiebel (oder 3 Frühlingszwiebel)
1 Knoblauchzehe
2-3 EL Olivenöl
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
1 Prise Salz

Zitrone auspressen und zur Seite stellen. Petersilie waschen, Knoblauchzehe schälen und beides mit einem Küchenmesser sehr fein hacken und in eine kleine Schüssel geben. Knoblauchzehe schälen und über der Schüssel zur Petersilie und zum Zwiebel auspressen. Mit Olivenöl und Zitronensaft gut vermischen, salzen und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren. Passt herrlich zu gegrilltem Fisch!

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Zitronenbutter

150g Butter
1 unbehandelte Bio Zitrone

Butter in kleine Würfel schneiden und zur Seite stellen. Zitrone waschen, die Schale abreiben und die Zitrone auspressen. Zitronensaft und die geriebene Zitronenschale in einem kleinen Kochtopf etwas erhitzen, vom Herd nehmen und mit Hilfe eines kleinen Schneebesens die Butter einrühren bis man eine glatte, homogene Masse erhält. In eine kleine Schale füllen und im Kühlschrank lagern. Zu gegrilltem Fisch servieren!

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Wir hatten dieses Jahr Besuch von Freunden aus Paris und Sibille hat uns mit dem was sie in der Küche vorfand eine wunderbare, schnelle Tarte zubereitet. Ich habe sie daher Tarte Sibille getauft ;) Hier finden Sie das “Rezept”, es ist aber variabel, nehmen Sie einfach was Sie zuhause haben und ersetzen oder ergänzen Sie. Oliven, Kapern oder auch Zucchini (vorher blanchieren!), Chorizo etc. eignen sich sicher ebenso gut!

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Tarte Sibille

Blätterteig
Dijon Senf
Tomaten (entkernt)
rote Zwiebel
Salz Pfeffer

Blätterteig in eine Tarte Form legen und einstechen. Mit Dijon Senf bestreichen. Tomaten entkernen, der Lange nach in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden und mit Küchenrolle gut abtrocknen. Rote Zwiebel schälen in Scheiben schneiden. Alle Zutaten auf dem Blätterteig verteilen, salzen, pfeffern und bei 200 Grad ca. 30-40 Minuten lang backen. Entweder als Aperitif oder als Vorspeise mit einem grünen Salat servieren!

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Dieses Jahr haben wir am Grill etwas Neues ausprobiert: Entenbrüste und ich kann Ihnen nur wärmstens empfehlen es selber auszuprobieren. Es ist köstlich! Und so einfach!

Magret de Canard au Barbecue // Entenbrust vom Grill

Entenbrüste (ca. 1 pro Person)
Fleur de Sel

Gros Sel

Bereiten Sie eine schöne heiße Glut vor, wenn möglich mit sarments (dt. einjähriges Weinrebenholz). Währenddessen das Fett der Entenbrüste im Rautenmuster einschneiden und mit Fleur de Sel einreiben. Die Entenbrüste der Länge nach Vierteln und anschließend zunächst mit der Fettseite auf den Grill legen. Danach sukzessive die restlichen Seiten à la minute anbraten. Am besten mit Ofenkartoffeln oder Purée servieren!

Aux Bulles Tipp: Sollte das Fett tropfen und sich entzünden dann nehmen Sie schnell den Rost mit dem Fleisch vom Griller und werfen Sie eine Handvoll grobes Salz in die Flammen. Das Salz löscht die Flammen ohne der Glut zu schaden ;)

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Bérénice Schwaiger